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Sonntag, 31. Januar 2010

The King will come

Zum Abschluß der dreitägigen Feierlichkeiten anlässlich des Geburtstages meiner geliebten Ehefrau waren wir gestern in der Bluesgarage wo Wishbone Ash die 40-jährige Jubiläumstour antrat. MEINE FRESSE war das geil! Ein Schauer nach dem Anderen jagten mir den Rücken runter. Ich fühlte mich an die "Manifestationen" der seligen "Torontozeit" erinnert :-) Hmm, ich glaube, das können jetzt nur sehr sehr wenige Menschen nachvollziehen *gg*
Der Song: The King will come (Der König wird kommen) ragte in meiner Jugendzeit wie ein Fels aus der Brandung der Zeit hervor und wies mich das erste mal in Form von meiner geliebten Rockmusik auf die Rückkehr des Königs der Könige hin. Jesus sagte früher auch mal "I'LL BE BACK" wie einst Schwarzenegger in seinen Actionfilmen...
Und er wird sein Versprechen ganz gewiß erfüllen! Bei dem Song dachte ich nur: Wie gut, daß er kommen wird um diese kaputte Welt zu richten. Es wird so langsam Zeit.



In the fire, the king will come.
Thunder rolls, piper and drum.
Evil sons, overrun,
Count their sins - judgment comes.

The checkerboard of nights and days -
Man will die, man be saved.
The sky will fall, the earth will pray,
When judgment comes to claim its day.
See the word of the prophet
On a stone in his hand.
Poison pen revelation,
Or just a sign in the sand?

Ps. Tipp an Günter. Die kommen dies Jahr (18.Febr.) auch nach Berlin :-)

Samstag, 1. August 2009

Fährmannsfest - Woodstock lässt grüßen!

Ich war schon so gegen 18:00 Uhr auf der Wiese am Leinerand und bekam noch die Death-Metal Band "Magna Mortalis" mit. War gar nicht mal laut! Die üblichen schnellen Beats der Basedrum mit der Schummelmechanik (Fußpedal) sowie das übliche Gegrunze. Na ja.

Danach
"Cosmic Tribe" mit angeblichem Hippie Space Rock. Konnte weder Spaciges noch Hippiehaftes ausmachen. Davon hatte ich mir mehr versprochen.

Dann die Gruppe
Hämatom, die in Verkleidung auf die Bühne kam mit Metal-Punk. (Es tanzt der Bi-Ba-Butzemann). Der Sänger bemühte sich redlich, ein wenig Hass, Ablehnung und Wut unters Volk zu bringen und tanzte wie Rumpelstilzchen auf der Bühne herum, wobei er "leck mich, Du Wichser, leck mich" herumgrölte. Allerdings waren die Meisten Zuhörer mehr auf dem "Peace Train" und nur Wenige Punks und Metaller vor der Bühne ließen sich aufstacheln. Na ja, wenigstens ein wenig unterhaltsam wars ja.

Sodann erstürmte
"Nikki Puppet" die Bühne, die einen halbwegs brauchbaren Gittaristen aufzubieten hatten. Ansonsten war nur der Rosa-Bass der hübschen Blondine und das Tigerröckchen der Frontfrau sehenswert. Gähn!

Die alten Hasen mußten es dann richten. "Ten Years After!" Obwohl nur noch 3 Herren der legendären Woodstock Formation dabei waren, ließen die Oldies es gehörig krachen!
Davor gab es nur laute Töne auf der Stage, nun erklang richtige
MUSIK!
Der neue Gitarrist und Sänger (Joe Gooch) hat eine wesentlich bessere Stimme als Weiland Alvin Lee und bediente die Gitarre mindestens ebenso schnell, fetzig und bluesig. Auch das Blues-Feeling kam in den langsameren Stücken voll zur Geltung. Ich habe Alvin Lee nicht vermisst.
Der Schlagzeuger war ein richtiger Teufelskerl, der ein langes Solo wie in der guten alten Zeit brachte, daß wirklich hörenswert war - ein Könner!
Mal psychedelisch, mal Boogie oder Blues in schneller und langsamer Variante - und alles auf Weltklasse-Niveau! So viel gute Musik habe ich für 5 € jedenfalls noch nie gehört.
Ich erwartete ja irgendwie so eine Art Oldie-Parade von der Band, aber die Jungs haben sich erheblich weiterentwickelt und nicht stagniert. Da gibt es einige neuere Alben am Start und von denen wurde auch einiges gespielt. Schön aber auch, daß es Songs mit Wiedererkennungswert gab wie "Love like a man", "Hear me calling", "Good morning little schoolgirl" und natürlich der legendäre Woodstock-Klassiker "I'm going Home".
So einige Riffs hatte ich eigentlich schon vergessen, aber die Erinnerung kam schnell zurück.

Es hat sich mehr als gelohnt - Jungs, ihr dürft gern wiederkommen!
Kommen sie ja auch bald - nur dann wird es in Northeim wohl einen normalen Eintrittspreis geben. Selbst Schuld, wer so was verpasst. Allerdings gibt es in Northeim dann auch noch ein paar andere Kracher zu bewundern wie Wishbone Ash, Nektar und Tangerine Dream.

Aber Hippiemäßig und psychedelisch ging es auch beim Fährmannsfest zu: Woodstock lässt grüßen. Wie Ten Years After Blues, Boogie und Rock mit psychedelischen Songs vermischten war mehr als hörenswert - es war der "Groove" (pure Lebensfreude)
Das Fest war rappelvoll und die Meute ging so richtig mit und zwar alt und jung. (Tanzen, rufen, pfeifen und klatschen)

> Fotoserie: Impressionen vom Fährmannsfest am 31.072009
(Der Sound der Videos ist grottenschlecht - das macht so ne kleine Digicam vor der Bühne halt nicht besser)


Montag, 13. Juli 2009

Larry Garner

Na, was sagt uns dieses Foto? Feeling, Leiden, Schmerz, Liebe, Leben, Blues - Oh Mama!
Wenn ich dieses Bild sehe, kann ich es wieder fühlen - diesen unvergesslichen Abend - den Blues!
Larry Garner kommt aus Louisiana, wo noch die Schaufelraddampfer den Mississippi herunterschaukeln und spielt den schwärzesten Delta-Blues, den man sich nur vorstellen kann. Niemals vorher habe ich so was Authentisches gehört. Voller Humor, Leidenschaft und Spielfreude erzählt dieser Mann musikalische Geschichten aus seinem Leben und dem Leben der Schwarzen in den Südstaaten. Gitarrenspiel, Gesang und das Erzählen von selbsterlebten Storys sind eine homogene Einheit und kommen von ganz tief unten aus der Seele. Zum Beispiel trifft er in einer Pause eines Konzerts auf dem Klo einen „Bull Rider“, so einen waschechten Rodeo-Cowboy von der Sorte, die eigentlich nur Country hören und im Süden schon mal ganz schön rassistisch sein können. Der schüttelt ihm mit seiner Riesenpranke die Hand und bekennt ihm, daß er zu Hause auch viele Bluesplatten hat und den Blues liebt. „A Bull Rider!“ Oh my, a bull rider!
Oder er erzählt von der Arbeit in der Chemiefabrik, wo er sich früher seine Brötchen verdient hat.
Für mich ein ganz Großer des Blues. Sympathisch, bescheiden und Vollblutmusiker.
Von diesem Feeling und der Atmosphäre, die dieser Mann rüberbringt, könnten die Geldscheffelnden Superrockstars noch jede Menge lernen!
In der Pause und nach dem 3 Stundenkonzert mit etlichen Zugaben schüttelt der Mann noch jede Menge Hände und sagt: „Thank you, for supporting the Blues!“ Ich konnte nicht anders und mußte den Mann umarmen und einmal feste drücken.

Mick Clarke

Henry hatte in der Einladung für das Konzert geschrieben, da? sich jeder, der dieses Konzert verpasst, selbst in den Arsch treten sollte...
Und er hatte völlig recht damit! Dieser Bluesrockgitarrist war bis dato das Geilste, was ich bisher je mit sechs Saiten habe hantieren sehen. Leider müssen sich ziemlich viele Leute meiner Meinung nach in den Hintern treten, denn es hatten sich nur vielleicht 30 Leute in die Garage verirrt.
Meiner Meinung nach ein krimineller Akt! Denn was die Leute 3 Stunden lang geboten bekamen, war Blues und Rock vom Allerfeinsten. Eine solide Rhythmusgruppe, ein hervorragender Keyboarder und ein genialer Gitarrist, der Dich sowohl schwindelig spielen konnte, als auch wunderschöne getragene langsame bluesige Soli voller Herz und Schmerz zelebrierte.
Die schnellen Parts erinnerten mich zeitweise an den guten alten Alvin Lee in seiner besten Zeit und die langsameren Bluesstücke ließen den Mississippi durch den Raum rollen.
Unvergleichlich gut bediente er den Slidefinger. Da ist ein Vergleich mit Douane Allman durchaus angebracht.
Ich hatte vorher noch nie eine band gesehen, die so voller Spielfreude agierte, und das vor einer erbärmlichen Kulisse. Der Keyboarder, der ständig so aussah, als würde er auf seiner Tastatur mit äußerster Genauigkeit kostbare Briefmarken sortieren, lieferte sich mit Mick exzellente Soloduelle im Frage und Antwortstil. Power und Leben pur.
Ich saß mit meiner süßen Frau allein auf dem großen Sofa hinten im Raum mit völlig freier Sicht zur Bühne, weil da niemand stand, und hatte das Gefühl, daß dort die beste Band der Welt ausschließlich für uns in unserem gemütlichen Wohnzimmer auftrat und fühlte mich dadurch ziemlich geehrt.
Nach etlichen Zugaben und mit völlig durchgeschwitzem Hemd verabschiedete sich Mick Clarke mit einem freundlichen God Bless you all.
Das war ein denkwürdiger Abend!


Peter Green und Splinter Group

Mein erstes Konzert in der Bluesgarage. Der Raum gerammelt voll, die Splinter Group hat solide gerockt . Sympathische Jungs. Der Bassmann spielt fretless. Peter Green wirkt ziemlich dick und aufgedunsen, er wird von einem jungen Mann auf die Bühne geleitet, der ihm auch die Gitarren stimmt und anreicht. Der 2. Gitarrist aus Amerika spielt sehr gefühlvoll und melodisch. Ich warte auf die alten Hits wie Albatros und Oh Well. Doch was ist das? Peter Green spielt sehr leise, zurückhaltend und irrt irgendwie unsicher übers Griffbrett. Der andere Gitarrist übernimmt sämtliche Soli, die ich eigentlich von Peter hören wollte. Der macht das ja nicht schlecht, aber Peter wirkt seltsam abwesend und psychisch krank. Wie unter Psychopharmaka. Schade, ich höre zwar wirklich gute Musik, fühle mich aber dennoch leicht verschaukelt, weil ich an die unendlich einsamen Soli aus der alten Zeit denken muß, mit viel Hall unterlegt. Nach allem was ich über ihn gelesen hatte war Peter mir sehr sympathisch - er wollte damals bei Fleetwood Mac sämtliche Gagen für arme Leute Spenden usw. bekam dann schwere Depressionen. Schön, daß er wieder auf der Bühne ist. Das ist sicherlich wie Therapie für ihn. - War aber für mich irgendwie traurig.